Lollipop – Die Schlagerrevue

Inhalt

Eine Fischvergiftung reduzierte jäh den Orden der kleinen Schwestern von Oberhasli. Eine veritable Tragödie, wurde doch der Orden schon während eines Aufenthaltes in einer Leprakolonie arg dezimiert.

54 Schwestern konnten bereits beerdigt werden. Nun müssen die fünf kleinen, zähen Schwestern sich mächtig ins Zeug legen und ziehen sämtliche Register, um das dringend nötige Geld für die Bestattung der restlichen 4 in einer Tiefkühltruhe zwischengelagerten Mitschwestern aufzutreiben.

Die fünf klein-aber-oho-igen Schwestern überlebten das kulinarische Unglück aus reinem Masel: Sie amüsierten sich köstlich an besagtem Abend im nahegelegenen Ursulinerinnen-Kloster beim Schnipp-Schnapp-spielen.

Ein flugs organisierter Postkartenverkauf ermöglichte die Finanzierung von 48 Beerdigungen. Jetzt fehlt ganz einfach das Geld. Nicht zuletzt wegen einer dringenden Videorecorder-Anschaffung der Mutter Oberin.

Die ,überrestlichen’ 4 Schwestern liegen derweil sprichwörtlich auf Eis. Und die Gesundheitsbehörde versteht keinen Spass. Die schläft nicht. Höchste Zeit also für die Benefiz-Veranstaltung der 5 unverwüstlichen Schwestern.

Der erste gutgemeinte, kunterbunte Abend findet am 8. Juli 1998 statt. Und die kleinen Schwestern von Oberhasli machen an weiteren Abenden viel Lärm allererster Sahne. Für die letzte  Ruhe ihrer vier Mitschwestern. Bis die gesamte – hoffentlich – spendenfreudige Gemeinde erreicht wurde.

Spenden-Aktion
Diese Aktion wurde vor der Premiere an unser Stammpublikum verschickt und wir erhielten sagenhafte Fr 10’000.-. Das war für uns damals wahnsinnig viel Geld, denn eine Produktion kostete maximal Fr 40’000.-!

Wenn Sie nun die kleinen Schwestern unterstützen möchten, dann schreiben Sie spontan Ihre Spendeeinheit in das bevorzugte Kästchen (). Zahlen Sie den Betrag ein und schicken, faxen oder mailen Sie den Brief uns zurück.

Unter allen Einsendungen werden fünf Spender gezogen. Diese gewinnen einen ganztägigen Ausflug mit den kleinen Schwestern.

 

Programm:
06.00 Uhr Morgengebet am Central, 06.30 Uhr Wanderung nach Zürich-Oerlikon, 07.30 Uhr Besichtigung des Samenspendezentrums Zürich-Nord, 09.00 Uhr Brunch in der Stadtküche an der Schipfe, 10.00 Uhr Wanderung nach Einsiedeln, 15.00 Uhr Besichtigung des Klosters und Vesper im selbigen Hof, 15.15 Uhr Wanderung zurück nach Zürich mit einer Überraschung, 19.00 Uhr Besichtigung des Zinnfigurenmuseums in Zürich, 20.00 Uhr Abendgebet und Apéro in der Kronenhalle, 21.00 Uhr Show im Theater Stok, 23.00 Uhr Fröhlicher Ausklang und Freibier an der Bar

Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Die Gewinner werden persönlich benachrichtigt und zur Schau gestellt.

1 x Fr. 50.- für Nahrung. Zur Stärkung während den Proben.
Bitte keinen Fisch!!! Eine Schwester verbraucht in der Stunde ca. 69 Kalorien.

1 x Fr. 3.50 für Koffein. Gegen Müdigkeitseinbrüche während den Probearbeiten.
Da jedoch die KaffeearbeiterInnen aber immer noch nicht entsprechend entlöhnt werden, haben wir uns für Red Bull entschieden.

1 x Fr. 150.- für die Miete des Klosters.
Wir sind schon zwei Monate im Rückstand  und werden vom Vermieter ständig telefonisch belästigt.

1 x Fr. 2000.- Kopiergerät, um die Musiknoten für die Proben und Plakate zu vervielfältigen.
Nach langer Diskussion haben wir entschieden, dass die Musiknoten und die Plakate nicht farbig sein müssen.

1 x Fr. 100.- für Briefmarken, Couverts, Schreibpapier, etc.
Damit wir alle (un-)gläubigen Menschen einladen können.

1 x Fr. 350.- für Zeitungsinserate
Damit auch alle anders gläubigen Menschen von der Veranstaltung erfahren und sie diese Show nicht verpassen müssen.

1 x Fr. 300.- reines Bargeld
Am liebsten in kleinen unnummerierten Scheinen, für die Theatermiete und den Bühnentechniker.

1 x Fr. 1600.- Mikrophone (funktionstüchtige werden bevorzugt, kaputte haben wir selber)
Damit uns die versammelte Gemeinde auch sehen und hören kann.

1 x Fr. 35.- für eine CD
Schwester Mary Robert Anna hat eine Wette verloren. Darum schuldet sie der Mutter Oberin die neue Madonna-CD:“Frozen”.

1 x Fr. 85’000.- für ein unauffälliges Auto
(Mercedes Benz mit getönten Scheiben) für die Fahrten vom Kloster zum Aufführungsort.

1 x Fr. 9’500.- für Ein grosses Auto
(Mini-Cooper-Occassion) im Falle eines Papstbesuches für die Fahrt vom HB-Zureich zum Theater.

1 x Fr. 100.- für Benzin; zwei bis drei Kanister
Schwester Mary Amnesia besteht darauf, das Auto nicht ein weiteres Mal schieben zu müssen.

1 x Fr. 5000.- für Bühnenkostüme
Ganz nach dem Motto: “Lieber mehr als weniger Stoff.”

Credits

Buch und Musik Dan Goggin Deutsch von Markus Weber

Vorstellungen

Theater Stok
Ab 8. Juli 1998
Täglich (ausser Montags) um 21.00 Uhr

Besetzung
Schwester Mary Hubert: Thea Schnering

Schwester Mary Robert: Anne Lea Hadorn
Schwester Mary Leo: Alexandra Schild
Schwester Mary Amnesia: Anikó Donáth
Schwester Mary Regina: Marc Charles

Piano: Brian Gill
Drums: Bernhard Pfister
Bass: Lenz Huber

Regie: Dominik Flaschka
Musikalische Leitung: Hans Ueli Schlaepfer
Bandleader: Brian Gill

Choreographie: Markus Buehlmann
Bühne: Peter Eisenring
Kostüme: Ensemble
Maske: Jrene Strobl
Regieassistenz & Dramaturgie: Corinne Hügli
Bauten: Horst Flaschka